Mentoring

Von Erfahrenen lernen: Wie mir Mentoring geholfen hat

Nimm, was du kriegen kannst. Gib, was du hast! - Das ist für mich Mentoring. Zu meiner RYL!-Mentee Marie habe ich am Anfang gesagt: "Ich bin nicht deine beste Freundin und ich bin nicht deine Nachhilfe-Lehrerin, aber wenn du willst, kann ich irgendwas dazwischen sein." Es ist eine große Herausforderung für mich heute für eine 15-Jährige da zu sein. Umso dankbarer bin ich meinen Mentorinnen. Ich habe in meiner Ausbildung oft von Mentoring-Programmen profitiert. Es tat irre gut einen Ansprechpartner, eine Ratgeberin oder einfach nur ein Vorbild in jemandem zu finden, der mir seine kostbare Zeit schenkte. Hier möchte ich drei Beispiele geben, was Mentoring mir bisher gebracht hat:

1. Beispiel:  Mentoring beim Internationalen Presseclub München: Dort wurde ich mit einer Landtagskorrepondetin einer großen deutschen Tageszeitung vermittelt. Ich traf sie genau zu Beginn meiner Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule und war wahnsinnig froh eine Ansprechpartnerin zu haben, was politischen Journalismus anbelangt. Meine Mentorin nahm mich damals mit in den bayerischen Landtag, zeigte mir ihre Arbeit und berichtete von den Tücken und Sahnebonbons des Berufs. Ich weiß noch, wie überrascht ich war, dass sie als Landtagskorrespondentin "nur" als Pauschlistin angestellt war - für mich war es damals eine Horrorvision als Selbstständige zu arbeiten. Sie hat mir Mut gemacht.

2. Beispiel: Mentoring Programm für Stipendiaten der Friedrich-Ebert-Stiftung: Ich hatte das große Glück und die helle Freude im Studium von einer Stiftung gefördert zu werden. Als die Friedrich-Ebert-Stiftung ein Mentoringprogramm aufsetzte, wollte ich sofort dabei sein. Mein erster Mentor aber war ein Flop. Der junge Mann arbeitetet als Personalentwickler bei einem Automobilkonzern - und ich wollte Journalistin werden. Wir waren nicht auf einer Wellenlänge und lösten das Tandem einvernehmlich auf. Welch Glück! Denn dadurch konnte ich mit einer Mentorin neu vermittelt werden, die meinen Werdegang sehr beeinflusste. Als freie Magazinjournalistin wurde sie mir zum großen gelassenen Vorbild was die Selbstständigkeit (sogar mit Kind!) anging und hörte sich geduldig meine Berufseinsteigersorgen an.

3. Beispiel: Mentorin bei ZAK - Zentrum für angewandte Kompetenz und Mentorin: Zurzeit habe ein neues Mentoring begonnen, weil ich mich beruflich etwas umorientieren möchte. Die Journalistin, die jetzt für mich da ist, ist eine echte Koryphäre und eine erfahrene Autorin. Ich merke, wie sich für mich das Mentoring zwei Jahre nach meinem Studienabschluss geändert hat, wie ich mich beruflich nun präziser ausrichten kann, wie meine Fragen an Erfahrene aber auch spezifischer werden. Meine aktuelle Mentorin fordert mich, weil sie mir nicht den Gefallen tut, alles toll zu finden, was ich mache. Ich bin sehr gespannt, was ich bei ihr noch alles lernen kann.

Mein Fazit, was mir die Teilnahme an Mentoring-Programmen bisher gebracht hat:
  • Gelassenheit, zu sehen, das erfahrene Kollegen die üblichen Rückschläge allesamt überwunden haben
  • Mut, sich Dinge zu trauen - sei es ein Kind zu bekommen oder ein Sabbatical zu nehmen
  • Ratschläge zu ganz konkreten Jobfragen wie Honorarhöhe, Bewerbungsschreiben und Auftreten

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